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Lohnt sich der Weg zum Dr.-Ing.? (Teil 1)

Auf der Klingel zur Wohnung steht nicht mehr nur der Nachname, sondern noch ein Dr. davor. Im Personalausweis ist beim Titel “Dr.-Ing.” dazugekommen. Bei Vorträgen wird man mit Herr Dr. oder Frau Dr. angekündigt. Und sowieso wird aus Ehrfurcht bei jeder Ansprache der Doktor mit betont. Mit dem Doktortitel verschafft man sich also Respekt, Anerkennung und Status…ich hoffe das denkt keiner wirklich, bevor über die Promotion nachgedacht wird! 

Ich glaube, wer den Doktortitel aus diesen Gründen macht, der sollte seine grundsätzliche Motivation und sein Menschenbild allgemein noch einmal überdenken. Historisch gesehen erzeugt der akademische Grad “Dr.-Ing.” zwar noch immer einen gewissen Respekt. Ob das gerechtfertigt ist oder nicht, sollte vielleicht jeder für sich selbst entscheiden. 

Was allerdings stimmt, mit dem Doktortitel kommen ein paar andere Eigenschaften oder Fähigkeiten, die sicherlich bei der beruflichen Karriere positiv unterstützen können. In diesem Artikel möchte ich euch daher sechs überzeugende Argumente geben, warum es sich lohnen kann eine Promotion durchzuziehen und den Dr.-Ing. anzustreben. Und bevor sich jemand beschwert, selbstverständlich ist das nicht der eine Weg für eine erfolgreiche Karriere und es gibt ganz viele tolle Beispiele von Menschen, die andere Wege bestritten haben. 

6 Gründe für eine Promotion

1. Doktortitel zeigt den Expertenstatus

Die Promotion ist der akademische Ausbildungsgrad, bei dem man nachweist, selbstständig, strukturiert und zielgerichtet neues Wissen zu erschließen. Dafür ist es natürlich notwendig, sich auf einem bestimmten Gebiet den Stand des Wissens anzueignen und zu verstehen. Dann müssen passende Untersuchungsmöglichkeiten entwickelt werden, um neues Wissen zu genieren. Die Versuche müssen ausgewertet und interpretiert werden und anschließend muss alles veröffentlicht werden.

Dies alles kann man nur machen, wenn man auf einem sehr sehr kleinen Wissensgebiet ein absoluter Experte wird. Zum Zeitpunkt der Doktorprüfung gibt es niemanden im Raum, nicht einmal die Professorinnen und Professoren, der mehr über das vorliegende Thema weiß, als man selbst. Mit bestandener Prüfung wird einem damit also der Status als Fachexperte bescheinigt.

2. Meister des Projektmanagements

Während der Institutszeit bekommt man eine große Anzahl von verschiedenen Aufgaben und Projekten zugeteilt. Die Masse an unterschiedlichen Projekten zwingt einen in der Regel dazu, sich schnell die Fähigkeiten eines guten Projektmanagers anzueignen. Das Bild von einem Jongleur, der viele Bälle in der Luft halten muss, wird hier immer wieder genutzt.

Jetzt ist die schöne Situation am Institut, dass man Fehler machen darf und Fehler oft keine “schlimmen” Auswirkungen haben. Das hören die Institutsleitungen natürlich nicht gerne, aber was passiert denn, wenn ein Forschungsprojekt nicht rechtzeitig fertig wird? In den aller meisten Fällen, kann eine kostenneutrale Verlängerung beantragt werden. Ich will damit nicht sagen, dass man am Institut deswegen keinen Stress oder Druck hat. Ganz im Gegenteil, aber aus meiner Sicht ist die Fallhöhe bei Fehlern am Institut deutlich niedriger als in der Industrie.

Und mit dieser Erkenntnis können wir am Institut Dinge ausprobieren. Wir können also die Zeit aktiv als Trainingscamp nutzen, um unsere Fähigkeit für ein gutes Projektmanagement auszubauen.


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3. Vitamin B als Schmierstoff für die eigene Karriere

Das ist vermutlich der aller wichtigste Punkt, der für eine Promotion spricht. Zunächst arbeitet man eine Zeit lang mit Menschen zusammen, die alle den gleichen Weg einschlagen. Alle WiMi´s am Institut wollen beruflich Karriere machen. Über die gemeinsame Institutszeit schafft man eine Verbundenheit untereinander, die fast schon einer Verbindung nahe kommt.

In der Regel hört diese Verbundenheit aber nicht an den Grenzen des eigenen “Jahrgangs” auf. Meistens verfügen die Institute über ein sehr ausgeprägtes Netzwerk von Ehemaligen. Und so ist es eben absolut üblich, dass man sich gegenseitig unterstützt, einfach weil man am gleichen Institut promoviert hat. Das mag jetzt etwas sektenhaft erscheinen, ist aber unglaublich hilfreich. 

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Und drittens hat man am Institut ständig mit Industriepartnern zu tun. Hier hat man meistens direkt Kontakt zu Menschen in leitenden Positionen oder sogar mit der Geschäftsführung. In welchem anderen Job führt man quasi vom ersten Tag an Projektgespräche mit diesen Entscheidern?

4. Abwechslung hilft gegen Langeweile

5. Innovation als innerer Antrieb

6. Am Ende ist alle Vertrieb

Damit haben wir hier schon einmal drei der sechs Gründe für eine Promotion angesprochen. Ob diese drei für einen selbst als Motivation ausreichen oder nicht, muss jeder für sich entscheiden. Wie es weiter geht, steht dann im Teil 2 diesen Artikels. Da wird es dann nochmal mehr darum gehen, wie abwechslungsreich die Tätigkeit am Institut ist und es wird um die ganz zentrale Fähigkeit gehen etwas zu gestalten.

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Hinweis: Da unser Angebot exklusiv für wissenschaftliche MitarbeiterInnen der Produktionstechnik ist, überprüfen wir anhand des Eingaben deine Institutszugehörigkeit. Dies kann ein bis zwei Tage dauern. Danach senden wir dir die gewünschte Datei direkt per Mail zu. 

Autor: Oliver Maiß

Hallo, mein Name ist Oliver und ich bin Gründer und Initiator von Produktionstalente. Ich habe selbst 6 Jahre am IFW in Hannover promoviert und kenne daher viele Herausforderungen vor, während und nach der Promotion. Ich schaffe gerne Möglichkeiten, um Menschen miteinander zu vernetzen, weil ich davon überzeugt bin, dass wir aus jeder Begegnung etwas wertvolles für uns mitnehmen können. Und vielleicht konntest du ja jetzt auch schon etwas von mir mitnehmen.

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