Zehn Nachwuchstalente informieren sich bei gleich drei Unternehmen über die Karrieremöglichkeiten nach der Promotion
Vom 18. bis 23. September war das Messegelände in Hannover vollständig in der Hand der Zerspanern und der Metallbearbeitenden. An 6 Tagen wurden auf dem Gelände der Messe Hannover unzählige Fachgespräche über die neuesten Innovationen in der Metallbearbeitung geführt. Es ging Werkzeugmaschinen, Zerspanwerkzeuge oder auch die digitalen Lösungen rund um die Zerspanung.
Am Donnerstag haben sich dann zum ersten Mal, seit der Gründung von Produktionstalente, die Talente aus dem Netzwerk zu einem echten Liveevent getroffen. Genauso, wie es von Beginn an mit dem Netzwerk geplant war. Auf dem Messegelände waren insgesamt zehn Talente aus dem Netzwerk anwesend und haben während des gemeinsamen Rundgangs über das Messegelände drei ausgewählte Stände von mittelständischen Unternehmen besucht.
Markus Westermeier erklärt den Angebotsprozess mit Spanflug
Den Anfang machte das vergleichsweise junge Unternehmen Spanflug Technologies GmbH. Mitgründer Dr.-Ing. Markus Westermeier promovierte an der TU München am IWB. Nach der Promotion gründete er gemeinsam mit Johannes Schmalz das Technologiestartup. Spanflug versteht sich als Plattform zwischen Kunden und den Zerspanungsbetrieben. Als Kunde liegt ein 3D-Modell und eine Zeichnung von einem Bauteil vor. Beide Dateien können auf der Plattform hochgeladen werden. Über einen Algorithmus wird sofort der Preis und die Lieferzeit berechnet und das Teil kann bestellt werden. Eines der über 200 Partnerunternehmen übernimmt im Anschluss den Auftrag und produziert die Teile.
Mit der Lösung Spanflug Make erweitert das Unternehmen heute das Angebot und bietet den Kern der Software, den Algorithmus der Kalkulation, den Zerspanern an. Als KMU ist der Prozess einer Angebotserstellung oftmals sehr aufwändig. Mit der Lösung von Spanflug wird der Prozess vereinfacht und es können direkt Angebote erstellt und an den Kunden verschickt werden.
Das vollständige Produkt und die Geschäftsmodellierung hat Markus beim Standbesuch der Talente selbst vorgestellt. Markus hat sich dabei eine Stunde Zeit genommen und das Produkt und auch den Gründungsprozess detailliert vorgestellt. Das Highlight aber war die offene Diskussion am Ende. Hier ist deutlich geworden, dass die Talente wirklich vom Fach sind und sehr schnell in eine detaillierte Diskussion mit Markus einsteigen konnten. Dieser Teil hat beiden Seiten total viel Spaß gemacht und wird sicherlich gut in Erinnerung bleiben.
Beckhoff Automation ist Trendgeber für Innovationen
Am zweiten Stand wurde den Talenten die Produktwelt der Firma Eckhoff Automation näher gebracht. Gerade im universitäteren Umfeld sind die Steuerung- und Industrie-PC-Lösungen von Eckhoff sicherlich bekannt. Dennoch war es spannend zu erfahren, welche unglaublich große Technologietiefe in den Produkten steckt. Und vor allem, das hat Henning Rausch von Beckhoff klar gemacht, ist die Firma Eckhoff eigentlich durchgehend für die Entwicklung neuer Branchenstandards verantwortlich gewesen.
Zum Abschluss der Standführung wurde dann auch der neuste Coup von Eckhoff vorgestellt, das MX-System. Dabei handelt es sich um eine Steuerung ohne Schaltschrank. In einer vollständig modularen Bauweise können die Elemente zusammengesteckt werden und es ist kein aufwändiger Schaltschrankbau mehr notwendig.
Mittelständler wie GMN sind ideale Arbeitgeber für promovierte Ingenieure
Den Abschluss der Besuchsreihe machte dann die Firma GMN Paul Müller Industrie GmbH & Co. KG. Der Spindelhersteller aus Nürnberg ist aus dem Bereich der Schleiftechnologie nicht mehr wegzudenken. Neben dem kurzen geschichtlichen Abriss über das Unternehmen ist Dr.-Ing. Jens Falker, Entwicklungsleiter bei GMN, aber vor allem auf die Chancen und Möglichkeiten für einen promovierten Ingenieur im Mittelstand eingegangen. Klar gehört auch ein wenig Glück dazu, genau zu der Zeit fertig mit Promotion zu sein, wenn in einem Unternehmen eine Neubesetzung einer Führungsposition ansteht. Aber wenn es klappt, dann eröffnen sich ungeahnte Gestaltungsmöglichkeiten, wie es im Falle von Jens war.
Pizza zum Abschluss
Zum Ausklang des Treffens ging es dann gemeinsam in eine Pizzeria im Herzen von Hannover. Hier konnte dann das gesehene und gehörte in entspannter Atmosphäre diskutiert und besprochen werden. Außerdem wurden ein paar Tipps- und Tricks zur Promotion und zum Karrierestart ausgetauscht.
Die Teilnehmer waren alle begeistert von diesem Format und haben sich mehr solcher Abende gewünscht. Mal schauen, was die nächsten Messen so bringen oder welche anderen Gelegenheiten sich für solche Kurzevents bieten. Es werden sicher mehr kommen.
